Lernen von der Innovationskraft im Silicon Valley

SAN FRANCISCO/KIEL/HAMBURG. (25.08.2018)

Unternehmen und innovative Gründer aus Schleswig-Holstein und Hamburg haben in Zukunft eine Anlaufstelle an einem der bedeutendsten Standorte der IT- und High-Tech-Industrie weltweit. In San Francisco eröffnen beide Bundesländer gemeinsam mit weiteren Beteiligten am 28. August das „Northern Germany Innovation Office Schleswig-Holstein / Hamburg“.

Aus diesem Anlass führt der Chef der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei, Dirk Schrödter, eine Delegation von rund 60 Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern nach San Francisco. Nach den Worten von Wirtschafts- und Technologie-Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs sei das Ziel des zunächst auf drei Jahre befristeten Projektes, Unternehmen aus dem Silicon Valley und San Francisco mit Akteuren aus Norddeutschland zu vernetzen. Dazu werden Mitarbeiter in San Francisco eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH) in Kiel kooperieren.

„Es geht schlicht darum, die Tür zur innovativsten Region der Welt für uns zu öffnen“, sagt Schrödter. Er dankte in dem Zusammenhang auch Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer für die intensiv gepflegte Städtepartnerschaft der Landeshauptstadt mit San Francisco sowie dem enormen Engagement des Vereins „The Bay Areas“.

Schrödter: „Jetzt müssen wir die Kontakte und Beziehungen zwischen San Francisco und Schleswig-Holstein verstetigen und vertiefen.“ Dazu gehöre auch, dass der Norden vor Ort mit einem Verbindungsbüro präsent sei und Flagge zeige.
Nach den Worten von Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Frank Horch, sei das Silicon Valley einer der bedeutendsten Standorte der IT- und High-TechIndustrie weltweit. „Wir pflegen über unsere Unternehmen und unsere HamburgAmbassadorin Petra Vorsteher gewachsene Verbindungen dorthin. Viele Weltkonzerne haben ihre Deutschlandzentrale in Hamburg. Deshalb ist es auch für uns besonders wichtig, mit einem Büro vor Ort zu sein“, so Horch.

Das Silicon Valley steht für eine Vielzahl Unternehmen, die weltweit führend sind bei der Entwicklung neuer Technologien rund um das Thema Digitalisierung. Für mittelständische Firmen aus Schleswig-Holstein sei es sinnvoll, über den Tellerrand hinauszuschauen und von den Unternehmen im Silicon Valley zu lernen, sagte der Geschäftsführer der WTSH, Dr. Bernd Bösche. Vor allem gehe es darum, „übertragbare Denk- und Handlungsweisen zu identifizieren und für unsere Firmen nutzbar zu machen.“ Es gehe darum, „agile Managementmethoden und Unternehmenskultur, Denkweisen, Strukturen und Werkzeuge für unsere Unternehmen aufbereiten und erfahrbar machen.“

Solche Möglichkeiten aufzuzeigen und konkrete Angebote zu kreieren – das wird die Aufgabe der WTSH in den kommenden drei Jahren im Rahmen dieses Projektes sein, sagte Bösche. Darüber hinaus sollen Kooperationsmöglichkeiten zwischen schleswig-holsteinischen Unternehmen und Firmen im Silicon Valley ausgelotet werden.

Das Netzwerk und die Verbindungen ins Silicon Valley sind durch das Team des Northern Germany Innovation Office vorhanden. Konkret sollen norddeutsche Unternehmen bei der Kontaktanbahnung zu Unternehmen in San Francisco und im Silicon Valley nach geeigneten Gesprächspartnern unterstützt werden. Sie erhalten damit auch die Möglichkeit, auf ihre Firmeninteressen zugeschnittene Aufenthalte im Silicon Valley durchzuführen und so Einblicke in die Arbeitsweise dort ansässiger Firmen und der Wissenschaft zu erhalten.

Zusätzlich soll das Northern Germany Innovation Office auch die Werbetrommel für die Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg in der San Francisco Region rühren und am Standort Norddeutschland interessierte amerikanische Firmen beraten.

Zu den weiteren Partnern der neuen Einrichtung gehören die Landeshauptstadt Kiel sowie Eurocon Ewoldt und Rösler Consultants GmbH (Kiel), KPS-Concepts GmbH (Schönkirchen), Dataport (Altenholz) und die Mach AG (Lübeck). Die WTSH hat das Büro in San Francisco im Auftrag des Landes seit April aufgebaut.

Hinweis an die Redaktionen:

Folgende Zitate der Partner und beteiligten Firmen stehen zur weiteren Nutzung zur Verfügung:

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Landeshauptstadt Kiel:
„Mit der Eröffnung des Northern Germany Innovation Office werden die Verbindungen zwischen Kiel und San Francisco noch enger. Wir haben damit die große Chance, die Kontakte in die Bay Area weiter auszubauen.“

Stadtpräsident Hans-Werner Tovar, Landeshauptstadt Kiel:
„Ich bin mir sehr sicher, dass von dieser jetzt schon lebendigen Städtepartnerschaft beide Seiten nachhaltig profitieren werden.“

Dr. Rolf Strittmatter, Hamburg Invest:
„Hamburg ist laut KfW-Gründungsmonitor mit Berlin das Bundesland mit der höchsten Gründungsaktivität. Und San Francisco ist weltweit einer der Hotspots für Startups. Deswegen plant Hamburg schon länger, dort stärker präsent zu sein. Ein Büro gemeinsam mit Schleswig-Holstein bringt den ganzen Norden voran“, kommentierte Dr. Rolf Strittmatter Geschäftsführer von Hamburg Invest.

Andreas Reichel, Technik-Vorstand von Dataport:
„Wir wollen Innovationen frühzeitig kennenlernen. Das geht vor Ort am besten. So sind wir in der Lage, schnell zu entscheiden, ob ein Ansatz geeignet ist, die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung voranzubringen.“

Thomas Ewoldt, EUROCON Ewoldt & Rösler Consultants GmbH
„Unsere Welt wird sich durch Geschäftsmodelle und das neue Denken aus dem Silicon Valley auch weiter rasant verändern! Uns interessiert, zu verstehen, zu lernen und zu wissen was kommt. Über unser gemeinsames Büro in San Francisco suchen wir gezielt die Nähe zu Unternehmen und interessanten Menschen um zu sehen was gemeinsam entwickeln kann. In Projekten mit unseren Kunden möchten wir die dynamische Bay Area mit dem grossen Potenzial Norddeutschlands geschäftlich enger verbinden. Wir folgen der Einladung von Edwin Lee und freuen uns auf San Francisco und die Menschen in der Bay Area.

Klaus Peter Schatzmann, KPS Concepts:
KPS-Concepts wird durch das Büro in San Francisco das Netzwerk mit weiteren SAP Kooperationspartnern in den USA ausbauen. Die aktuelle Motivation und Dynamik des Kommunikationsaufbaus zwischen den Regionen möchten wir weiterhin fördern und begleiten, so Geschäftsführer Klaus Peter Schatzmann.

Rolf Sahre, MACH AG
„Wir erhoffen uns durch das Büro im Silicon Valley, die Möglichkeiten und den Nutzen von neuen Technologien und Geschäftsmodellen frühzeitig zu erkennen und für unsere Kunden nutzbar zu machen. Wir wollen so Innovationen fördern und damit die Verwaltungen nachhaltig verbessern – für jeden Mitarbeiter, für alle Bürger und Unternehmen und damit für unsere gemeinsame Zukunft“, so Rolf Sahre, Vorstandsvorsitzender MACH AG.

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